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31.07.2002: Gewitter Nordschweiz

Um 18 Uhr formierten sich in der Nordschweiz (Region Schaffhausen/Bodensee) Gewitter mit lokal grossen Regenmengen. Interessant ist eine Meldung aus Unterstammheim (Thurgauer Zeitung, 6.8.2002), in welcher über Schäden an zwei Hopfengärten berichtet wurde.

Auf den Doppler-Bildern des ETH-Radars ist eine deutlich ausgeprägte Scherzone zu erkennen. Die Scherzone formierte sich östlich des Radarstandortes und bewegte sich nordwärts, weit nach Süddeutschland hinein. Entlang der Scherzone bildeten sich mehrere Gewitterzellen.

Doppler-Bild von 1755 Uhr. Die Scherzone ist mit einem weissen Kreis markiert.

Bildsequenz Radarreflektivität 17 - 19 Uhr:

Bildsequenz Dopplergeschwindigkeit 17 - 19 Uhr:

Als Ursache der Sturmschäden kann ein Microburst entlang der Scherzone vermutet werden. Ein kurzlebiger Tornado kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Die Scherzone schafft gute Voraussetzungen für Tornadobildung, vor allem dort, wo sich über der Scherzone Gewitterzellen entwickeln. Allerdings fehlen Augenzeugen, so dass sich die Ursache der Schäden, wie so oft, nicht zweifelsfrei klären lässt.

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